Meine Uroma trank jeden Tag einen Korn auf ihre Gesundheit. Und sie strickte Socken für uns. Es waren die besten Socken der Welt.
Wenn ein Paar Socken fertig war, wurden sie zuerst mit kochend-heißem Wasser überbrüht. Sie hat das gemacht, damit die Sockenwolle etwas verfilzt und die Socken länger halten. Sie hat sie zusammengelegt und mit einer Schleife versehen.
Später hatte ich dann eine Socken-Freundin. Ich schickte ihr Wolle per Post zu und zurück kamen fertige Socken.
Denn ich konnte nicht stricken. Ich habe mich immer verstrickt. Ich verkrampfte beim Stricken dermaßen, daß mir mein ganzer Körper weh tat.
Das änderte sich, als ich entschied, daß es nicht angehen kann, daß ich die einzige in der Familie bin, die nicht stricken kann. Es war eine Kampfansage.
Ich wollte auch stricken können.