Märchen & Malen

Ehrenamt

copyright www.birthe.eu Birthe Sülwald Märchen & Malen
mein eigener Fundus und Stockmar Wachsmalblöcke mit Bienenwachs

Ungefähr alle 4 Wochen lese ich Märchen, Fabeln und Geschichten vor. Ich suche je nach Alter der Leser spontan Bücher und Geschichten heraus: aus meinem eigenen Fundus und dem riesigen wunderschönen Fundus der Bibliothek. Ich bin immer wieder begeistert vom Angebot der ehrenamtlich geführten Bibliothek in Großauheim.

 

Jeder Termin ist anders. Ich wünsche mir Pünktlichkeit, aber manchmal ist es ein Kommen und Gehen, so wie letzten Donnerstag.

 

Ich lese vor, es wird gemalt, gezeichnet, gekritzelt.

 

Je nach Typ und Situation, Buch und Aufmerksamkeit erläutere ich die Märchen, Fabeln & Geschichten, außerdem die Illustrationen. Manchmal erläutere ich das Malen & Zeichnen mit Hilfe von anderen Büchern, Fotos oder kleinen Skulpturen. Auch das ist immer unterschiedlich. Aber immer steht das Malen & Zeichnen genauso wie das Lesen & Zuhören im Mittelpunkt.

 

für ein wenige Monate altes Baby

Letzten Donnerstag spricht mich zu Beginn eine Mutter mit Baby an. Das Baby ist so klein, daß ich ein Buch aus der Bibliothek vorlese. "Mein Mäuse-Loch-Buch": ein Buch mit Reimen und einer kleinen Stoffmaus. Unabhängig ob das Baby den genauen Wortlaut oder die Reime versteht: es ist wichtig die Sprache, den Tonfall, die Freude zu hören und zu spüren.

Das gilt für alle Altersklassen.

 

Das bedeutet für mich als Vorleserin: aus vollem Herzen heraus vorzulesen. Denn wenn ich Freude am Vorlesen verspüre, dann überträgt sich dieses Gefühl auch auf alle anderen.

 

für ein kleines Mädchen, ca. 4 Jahre alt

Dann besucht mich ein Mädchen, das ich schon kenne mit ihrer Großmutter. Ich schlage die "Hexenfee" aus der Bibliothek vor, ein Buch mit wundervollen Illustrationen. Das hätte sie zwar schon vorgelesen bekommen, aber sie möchte es noch einmal hören. Bevor ich mit dem Vorlesen beginne schauen wir uns die Illustrationen an und sie darf sich ihr Lieblingsbild aussuchen.

Dann werden die "richtigen" Farben, also die Farben der Illustration ganz genau heraus gesucht (selbstständig) und die Stifte liegen parat neben dem Papier. Weil heute nicht viel los ist und sie gerade meine einzige Zuhörerin ist, frage ich sie, ob ich vormalen soll oder sie selbst malen möchte. Ich soll vormalen. Gut. Mit Bleistift und ihrer Hilfe ("Siehst Du hier die Nase?"/ "Der Turm ist schräg, soll der schräg bleiben oder gerade malen?" etc) male ich die Umrisse zum Ausmalen vor. Wären viele Kinder zu dem Zeitpunkt dagewesen, wäre das nicht möglich gewesen.

 

Dann lese ich die Hexenfee vor. Weil das Bild noch nicht fertig ist, lese ich anschließend noch "Greta Gans" aus der Bibliothek vor. Das hatte ich zu einem anderen Termin zwar schon vorgelesen, aber meine kleine Zuhörerin war an dem Termin nicht da und kennt es noch nicht.

 

Kleinkind mit Mama & Schulkind 4. Klasse

Das Kleinkind spricht fast nicht. Aber es hört sehr gut zu und manchmal sagt es Wörter nach, die ich vorgelesen habe, zum Beispiel "Feuer". Ich habe immer meine Wachsmalblöcke von Stockmar dabei, die ungiftig sind und selbst für die Kleinsten gut greifbar. Aber die sind nicht von Interesse... Es wird gekritzelt und gemalt und das ist anfangs ein riesengroßer Schritt. Denn auch Stifte und Malwerkzeug wollen gehalten werden und diese Motorik muß erlernt werden.

 

Ich lese "Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern" vor, ein Märchen von Hans Christian Andersen. Dieses Buch ist auch aus der Bibliothek und wieder ganz anders illustriert als die anderen Bücher. Die Art und Weise der unterschiedlichen Illustrationen erläutere ich kurz und kurze Zeit später erscheint eine "Greta Gans" auf dem Papier des Schulmädchens.

 

Es geht weiter mit Aesop 12 Fabeln, von Lisbeth Zwerger illustriert, auch aus dem Bibliotheks-Fundus.

 

Nun stellt sich heraus, daß das Schulkind eigentlich für die Schule lernen soll. Da nicht viel los ist, die Kinder heute nacheinander kommen, kann ich so spontan reagieren und es geht weiter mit dem Buch: "Buntes Wörterbuch Deuschland". Ich klappe das Buch auf und was sehe ich? Die Bremen-Abteilung. So erzähle ich etwas über meine Heimat Bremen und lese das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten vor.

 

Weiter mit dem Buch "Kleiner Deutschlandatlas" oder "Buntes Wörterbuch Deutschland", das weiß ich nicht mehr. Über diese Bücher kommen wir auf den "Sieben-Faulen-Brunnen" in der Bremer Innenstadt. So lese ich zum Abschluß des heutigen Tages das Märchen der "Sieben Faulen Brüder" vor.

 

Zeit verschenken, denn Zeit ist ein Geschenk.

Ich habe 8 Geschichten vorgelesen, davon einige Märchen. Nach 2 Stunden intensiver Beschäftigung ist es nun genug.

 

Manche Bücher, die ich vorgelesen habe werden im Anschluß ausgeliehen. Da freue mich.

Andere Bücher gehören mir selbst, die kann man nicht ausleihen. Das finde ich nicht schlimm, denn der Fundus der Bibliothek ist riesengroß und viele Bücher sind "im Umlauf", also ausgeliehen. So entdecke auch ich immer wieder neue Märchen-Bücher, wunderbar illustrierte Geschichten und andere Bücher.

 

Jeder Mensch kann etwas verschenken: manche Menschen können besser Geld oder Dinge verschenken. Ich verschenke Zeit und gebe meine Fähigkeiten weiter.

 


Viel Freude!


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