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Einfrieren im Marmeladen- oder Gurkenglas

Vorratshaltung á-la-Birthe

Ich mag kein Plastik und kein Kunststoff gleich welcher Art. Auch diese komischen neuen Material-Kompositionen, die sich "Bio" nennen stören mich, denn auch dort ist anteilig immer noch Verbundmaterial enthalten.

 

Beim Einfrieren von Lebensmitteln schien Plastik die einzige Wahl. Was geht noch? Pappe geht auch, zum Beispiel sind Erbsen in Pappkartons eingefroren.

 

Und was ist mit Glas? Marmeladen- und Gurkengläser halten hohe Temperaturen aus, denn in ihnen wird eingekocht. Von der Industrie genauso wie zu Hause kommt kochendes Gelee in die Gläser oder die Gurken werden mit Glas eingekocht. Das sollte doch ein robustes Glas sein. Kann ich darin einfrieren?

 

Kann man Glas in die Gefriertruhe stellen?

Ich wußte schon länger, daß bestimmtes Glas auch Gefrier-Temperaturen aushält. Die einzige Bedingung bei solch Glasprodukten (gibt es auch aus Porzellan), daß keine schockartigen Temperatur-Unterschiede enstehen sollten.

 

Von der Gefriertruhe gleich in den vorgeheizten Backofen geht also schief, aber da fällt mir auch kein Rezept ein, wo dies nötig wäre.

 

Stichwort: "Borosilikat-Glas"

Unter verschiedenen Handelsnamen (je nach Land und Firma) kennt man dieses Glas von verschiedenen Herstellern auch im Küchenbereich (Backformen und Trinkgläser, die man auch einfrieren kann sind bestimmt bekannt.)

 

Gurken-, Marmeladen- und Wurstgläser

Ich will aber nichts Neues kaufen. Ich will speziell mit Gurken-, Marmeladen- und Wurstgläsern meine Lebensmittel einfrieren. Wenn ich die Gläser nicht mehr brauche, dann kommen sie ins Altglas. Außerdem gibt es regelmäßig Nachschub, denn Gurken kaufen wir im Glas, ebenso Leber- und Blutwurst.

 

Anfangs habe ich Tests mit dem Katzenfutter durchgeführt. Ich kaufe für die Katze immer Frischfleisch ein, das wird portioniert eingefroren. In kleinen Wurstgläser hat das Katzenfleisch ganz hervorragend in der Gefriertruhe überlebt. Nur Achtung mit den Metall-Deckeln, ich habe das Gefühl, daß die sich in der Kälte leichter lösen. Also aufpassen, wie man das Glas festhält.

 

Wieso gibt es denn dann überhaupt Plastik-Gefrier-Dosen? Denn was ich seit eh und je hasse, ist das Kunststoff Farbe und Fett aufnimmt. Einmal Tomaten- oder Hackfleischsoße eingefroren und der Kunststoff-Pott ist farblich verändert.

 

Nach meiner langen Test-Vorlauf-Phase habe ich mich nun an größere Mengen und neue Rezepte, Gurkengläser und Marmeladen-Gläser heran gewagt. Hitze halten diese Gläser aus, denn Gurken, Marmelade und Wurst wird heiß eingefüllt bzw. eingekocht.

 

Trotz Recherche habe ich keine Hinweise gefunden, ob diese Gläser offiziell für den Gefrierer zugelassen sind. Ich teste trotzdem weiter.

 

ungewohnt

Ich hatte bedenken, ob das Glas hält. Springt es im Gefrierer?

 

Auch war die Frage wie das Glas (bei mir alte Wurst-, Marmeladen- und Gurkengläser) sich beim Auftauen verhält. Das Katzenfutter wird abends aus der Gefriertruhe genommen und taut dann über Nacht auf (egal ob Plastik- oder Glaspott). Aber wie ist das mit großen Mengen? Wie gehe ich mit Gefriergut im Allgemeinen um?

 

Glassplitter sind nicht schön, also ist bei Glas immer Vorsicht geboten.

Mit Marmeladen-Gläsern am Tisch und Gurkengläsern leben nicht nur wir, sondern unsere Kinder doch auch. Wieso mache ich mir solch große Sorgen?

 

Es ist ungewohnt. Für mich ist es völliges Neuland in Gurkengläser Suppe einzufrieren.

 

Von meiner Mutter hatte ich vor Jahren eckige Plastik-Dosen zum Einfrieren geschenkt bekommen und ich bin es gewöhnt, diese mal eben schnell unter heiß Wasser zu halten, um das Gefriergut in den Kochtopf zu schmeißen. Das geht jetzt nicht mehr. Ist das schlimm?

 

Warum überhaupt Einfrieren?

Einfrieren gehört für mich, nicht nur zu einer klugen Vorratshltung dazu, sondern verhindert auch, daß ich frische Lebensmittel wegwerfen muß. Zwar habe ich einen Komposthaufen und frisches Obst und Gemüse ist notfalls Futter für meine Regenwürmer, also nicht Müll, sondern Dünger für meinen Garten und meine Pflanzen.

 

Aber es ist trotzdem immer ärgerlich. Also schnibbel ich schnell die zwei Karotten oder die letzten par Rosenkohl-Röschen und friere sie ein. Diese Gemüse-Reste kommen dann in die nächste Suppe.

 

Wenn Gemüse sehr groß ist, zum Beispiel Kürbis oder Blumenkohl, dann friere ich einen Teil ein. Denn ich möchte nicht eine Woche lang Blumenkohl essen. So gibt es den frischen Blumenkohl mit Kartoffeln und Frikadellen, der Rest wird zum Beispiel zu Suppe verkocht und Eingefroren. Das sind für mich dann sogenannte "Notfall-Essen", für Tage, an denen niemand Lust hat zu Kochen, nichts im Haus ist oder es super schnell gehen muß.

 

schnelles Auftauen im Wasserbad

Über Nacht das Gurkenglas in den Kühlschrank stellen, um am nächsten Tag die Suppe oder die Soße essen zu können ist kein Problem, funktioniert.

 

Aber wie gehe ich mit einem Gurkenglas mit tiefgekühlter Blumenkohlsuppe um?

 

Es kommt ins Wasserbad. Komplett mit Deckel.

 

Dazu gibt es einen Trick, den ich heute, gerade eben selbst erfunden habe und ich bin total stolz auf meinen neuen Trick. Denn so kann ich demnächst auch viel besser meinen Eierstich zubereiten, der ebenfalls im Wasserbad hergestellt wird. Total toll.

  • Für ein Wasserbad brauche ich einen hohen Topf. Einen hohen Topf nach Größe des Glases auswählen. Das Glas soll ungefähr 3/4 im Wasser stehen. Damit man nicht unnötig Energie verschwendet und das Wasser sich schnell erhitzt und damit dann auch das Gefriergut auftaut, deshalb wählt man einen schmalen hohen Topf aus.
  • Den Topf mit Wasser befüllen. Wenn man jetzt das Glas direkt in den Topf stellen würde und das Wasser zum Kochen bringt, dann klappert es ziemlich laut. Und das war mir mit dem Glas gefrorener Blumenkohlsuppe nicht geheuer.

Trick: Sushi-Matte zerschneiden

  • Trick: Man nehme eine Sushi-Matte aus Bambus und zerschneide sie so mit der Gartenschere, daß sie in den Kochtopf paßt. Vorteil Bambus-Sushi-Matte: Sie hat Löcher und das heiße Wasser kann hindurch, gleichzeitig ist es ein Schutz zwischen dem Edelstahl-Koch-Topf-Boden und es ist ein Naturmaterial, das auf natürliche Art und Weise puffert und Glas und Edelstahl abfedert. (Manche kennen das vielleicht von der Oma, man kann auch einen alten Porzellan-Untersetzer als Puffer einlegen, der klappert auch sehr laut und mir war das nichts, denn der kann auch kaputt gehen.)
  • Nun die kleine Matte in den Topf legen, Glas darauf stellen, Herd anstellen, mittlere Temperatur. Nun kann das Wasser um das Glas herum heiß werden und die Suppe auftauen. Ist das nicht super?

Fazit

Ich bin total zufrieden mit meiner neuen Lösung und wundere mich über mich selbst, wieso ich es nicht schon früher einfach getestet habe. Ich wollte schon in meiner Anfangszeit als Design-Studentin neue Lösungen für den Gefrierer finden. Nun habe ich eine preiswerte Lösung ganz nach meinem Geschmack ohne großen Schnick-Schnack gefunden.

 

Achtung: Glas ist Glas und bleibt Glas.

Das hier sind meine eigenen Erfahrungen und meine eigene Art mit dem Alltag zurecht zu kommen. Glas kann zerspringen und man kann sich furchtbar verletzen. Ein achtsamer Umgang mit diesem wunderbaren Material ist Voraussetzung.

 

("Material" ist nicht ganz richtig, denn "Glas" ist ein Zustand. Das habe ich bei meiner Recherche gelernt. Aber umgangssprachlich heißt "Glas" nunmal "Glas".)

 


Viel Freude!


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Kommentare: 2
  • #1

    AnneD (Sonntag, 01 Oktober 2017 14:49)

    Hallo Birthe!
    Ich bin ganz begeistert von Ihrem Blog und muss Ihnen sagen das ich schon sehr oft in alten Marmeladengläsern Suppen und Reste vom Essen eingefroren habe und es ist noch nie etwas passiert (schlecht geworden oder kaputt gegangen).
    Sie haben tolle Ideen!
    Liebe Grüße Anne

  • #2

    Birthe (Sonntag, 01 Oktober 2017 20:20)

    Dankeschön, Anne! Ich freue mich sehr über Ihre Rückmeldung. Bis bald, Birthe