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Erdbeeren

eigene Erdbeeren ernten

copyright www.birthe.eu Birthe Sülwald Erdbeeren

Ich freue mich auf den Sommer

Nun dauert es nicht mehr lange, bald ernte ich meine eigenen Erdbeeren. Ich esse sie am liebsten pur.

 

In meinem Garten habe ich mit 5 Pflanzen begonnen. Da ich als Anfängerin keine Ahnung hatte, habe ich einfach irgendwelche Sorten gekauft.

 

Es gibt viele Erdbeersorten zu entdecken. Manche Sorten wachsen und blühen bis in den Herbst hinein. Die Früchte im Herbst sind dann klein und süß.

 

Ich bin eine ganzheitlich-denkende Person. Meine Pflanzen bekommen Kompost, Rasenschnitt, Tannennadeln, Kräuter und Blumen als Erd-Bedeckung, damit der Boden nicht so schnell austrocknet und die Regenwürmer etwas zu tun haben. Die Erde duftet und hat eine angenehme Konsistenz.

 

Erdbeeren lieben Sonne, also habe ich sie an die sonnigste Stelle im Garten gepflanzt.

 

Ich habe gelesen, daß man beim Einpflanzen wässert (so eine richtige Matschpfütze), danach nicht mehr. Und zwar gilt das für alle Pflanzen. Diesbezüglich habe ich den Bogen noch nicht so ganz raus, ich gieße manchmal immer noch. Aber ich versuche meine Pflanzen nicht zu verwöhnen. Die Erdbeeren werden fast gar nicht gegossen, nur im Notfall, wenn sie im Hochsommer wirklich schlimm aussehen. Sie schmecken nicht wässrig, sondern süß.

 

Dieses System funktioniert nur, wenn der Boden bedeckt ist. Ist die Erde sichtbar, dann trocknet sie natürlich schneller aus. Meine Wege im Beet sind deshalb mit Unkraut bewachsen, das ich platt trampel. Ich entferne nur "Unkraut", wenn ich neu anpflanze, damit ich meine Pflänzchen wieder finde und erkenne.

 

Manchmal lasse ich das gezogene Unkraut auf dem Beet liegen. So kann das Unkraut vertrocknen und sich zersetzen. Darunter ist es hübsch feucht und diverse Tiere krabbeln herum. Das ist genauso wie in der Natur. Der Baum läßt die Blätter fallen, die Blätter bleiben liegen, düngen den Boden und zersetzen sich zu Kompost, zu wertvoller neuer Erde.

 

In der Natur gibt es keine schwarze Erde, alles ist bewachsen.

 

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meine ersten Erdbeer-Pflanzen, damals alles noch ganz übersichtlich
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Hier sieht man die langen Ärmchen/ Triebe, die strahlenförmig und etwas entfernt von der Mutterpflanze Wurzeln schlagen.

Bei Erdbeeren hängen schon bald Schnüre hinaus, wie kleine Ärmchen, die festwachsen. Es sieht dann so aus wie Gummi-Twist, ein ziemliches Durcheinander an Erdbeer-Schnüren.

 

Diese Schnüre werden abgeschnitten. Es sind Ausläufer der Erdbeerpflanze, kleine Erdbeer-Kinder-Pflanzen, die man einpflanzen kann. Ich habe die Erdbeer-Kinder überall im Garten verteilt, selbst unter Büschen, weil ich so viele Ausläufer hatte und ich sie nicht wegschmeißen mochte. Nun habe ich ein kleines Erdbeer-Beet.

 

Die Ausläufer schneidet man ab, damit die Mutter-Pflanze genug Kraft behält. Man kann sie einpflanzen, verschenken oder auf den Kompost werfen.

 

Beim Einpflanzen gilt: Genauso einpflanzen, wie der Ausläufer festgewachsen ist, nicht zu hoch und nicht zu tief.

 

Mehr-Generationen-Beet

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3 Jahre später: überall weiße Erdbeer-Blüten. Dazwischen Gundermann, Phacelia, Fingerhut, Borretsch, Knoblauch, Calendula u. a.

 

Wenn man einfach nur die Schnüre abschneidet und die Ausläufer nicht selbst einpflanzt, dann soll man nach ein par Jahren alle Erdbeer-Pflanzen komplett austauschen. Denn irgendwann ist die Mutterpflanze müde und trägt nicht mehr so gut.

 

Ich vermehre meine Erdbeeren selbst und gewinne so Jungpflanzen. Alle Altersklassen sind in meinem Beet vorhanden. Manche Pflanzen sind größer und älter, andere jünger, sie tragen alle unterschiedlich viel. Es ist ein Mehr-Generationen-Beet. Das finde ich schön.

 

Aus den anfänglichen 5 Erdbeerpflanzen plus wenige nachgekaufte Sorten sind im Laufe von 3 Jahren rund 120 Pflanzen geworden. Ich finde das sensationell. Natürlich tragen die einjährigen Pflanzen fast keine Erdbeeren. Aber dafür nächstes Jahr umso mehr.

 

Mein Erdbeer-Beet sieht sicherlich ungewöhnlich aus. Ein Laie erkennt im Prinzip gar nichts. Ich bin eine vielfältige Person. Ich mag Ordnung, aber nur solange sie notwendig ist. Im Garten ist sie meines Erachtens nicht notwendig. Ich liebe die Vielfalt und freue mich über die vielen Tiere in unserem Garten, die bedenkenlos alles essen können.

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Erdbeerpflanze im Februar
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Erdbeerpflanze Anfang Mai

Waldbewohner

Erdbeeren sind ursprünglich Waldbewohner. Aus diesem Grund schaufel ich Tannennadeln von der einen Ecke des Gartens hin zu meinen Erdbeeren.

 

Erdbeeren brauchen zwar keinen Frostschutz, aber ich habe das Gefühl sie werden so ein wenig gewärmt. Das Unkraut kommt nicht so schnell durch und mein Kompost wird entlastet.

 

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Walderdbeeren von einem Spezial-Kräuter-Versender

eigene Erdbeeren ernten

Für mich war es eine Umstellung, die eigenen Erdbeeren zu ernten. Denn ich hatte anfangs keine Ahnung wann und wie viele und wie lange diese Pflanzen Früchte tragen würden. Auch war ich enttäuscht, als ich nur eine Handvoll Erdbeeren erntete. Und dann die Schnecken, die mir die wenigen Erdbeeren auch noch anknabberten.

 

Ich mußte meinen Rhythmus finden. Denn was ich nicht einkalkuliert hatte: anders als im Supermarkt produzieren Erdbeerpflanzen nicht immer dann neue Erdbeeren, wenn ich es gerne hätte. Pflanzen funktionieren nicht auf Kommando. Das war ich als Kunde unserer Überfluß-Gesellschaft gar nicht mehr gewöhnt.

 

neue Wertschätzung

Mit den Erdbeerpflanzen habe ich mich verändert. Ich warte bis meine eigenen Erdbeeren im Garten reif sind, obwohl ich schon längst hätte welche kaufen können. Ich bin geduldig geworden. Ich respektiere meine Erdbeerpflanzen und freue mich über ihre Früchte.

 

Letztes Jahr habe ich endlich so viele Erdbeeren ernten können, daß mir die Igel und Schnecken egal waren. Ich konnte Erdbeeren verschenken, einfrieren und sie jeden Tag pur genießen.

 

Seitdem ich weiß, welche Arbeit selbst in so genügsamen Pflanzen wie den Erdbeeren steckt, bin ich demütig geworden: gegenüber der Natur, der Pflanzen- und Tierwelt und der damit verbundenen Arbeitsleistung.

 

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Sind sie nicht malerisch?

Auf die Natur!


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Kommentare: 2
  • #1

    Tina (Freitag, 20 Mai 2016 22:38)

    Ich könnte deinen Rat für meine Kräuterspirale gebrauchen, ich möchte einen in meinem Garten haben. Hast du zufällig auch eine im Garten?
    Bis ganz bald deine Tina

  • #2

    Birthe (Mittwoch, 01 Juni 2016 22:41)

    Liebe Tina, nein, eine Kräuterspirale habe ich nicht. Ich habe die alten Beete übernommen und sie nach den Bedürfnissen der Pflanzen sortiert, so habe ich ein Beet für die Sonnen-liebenden Kräuter, wie Salbei, Thymian, Oregano etc. Das Beet wird gar nicht gegossen. Ein anderes Beet ist von der Erde her feuchter, dort steht der Beinwell, Pfefferminze, Liebstöckel etc. Die Kräuterspirale funktioniert nach dem selbem Prinzip: oben trocken und sonnig, unten feucht und schattig (durch die Mauer). Viel Erfolg!